Duren

Duren
Du|ren [ -en (2)]: svw. Durol.

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Düren,
 
1) Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen, Verkehrsknotenpunkt zwischen Köln und Aachen, an der mittleren Rur am Westrand der Jülich-Zülpicher Börde, 105-225 m über dem Meeresspiegel, 90 500 Einwohner; Papiermuseum; Erzeugung und Verarbeitung von Papier (u. a. für Banknoten) und Pappe, Metalltuch-, Filztuch-, Glas-, Möbel-, chemische und Kunststoffindustrie, Herstellung von Lacken, Teppichweberei.
 
 
Von der Stadtbefestigung blieben Mauerreste und fünf Türme (u. a. »Dicker Turm«, 16. Jahrhundert) erhalten. Das neubarocke Leopold-Hoesch-Museum (u. a. Werke der klassischen deutschen Moderne und der internationalen zeitgenössischen Kunst) erbaute 1903-05 G. Frentzen. Die katholische Pfarrkirche Sankt Anna schuf R. Schwarz (1954-56); die evangelische Christuskirche wurde 1953/54 von H. Hentrich und Hans Heuser (* 1905, ✝ 1953), dann zusammen mit H. Petschnigg, errichtet.
 
 
Düren, 748 erstmals erwähnt, war ursprünglich ein karolingischer Königshof, der zur Pfalz ausgebaut wurde. Um diese entwickelte sich seit dem frühen 13. Jahrhundert eine mit Stadtrecht versehene Siedlung. 1242 kam Düren, zunächst als Pfand, an die Grafen von Jülich. Die Stadt wurde 1543 durch Karl V. zerstört, war 1794-1814 französisch und kam 1815 an Preußen. Am 16. 11. 1944 wurde die Stadt durch alliierte Luftangriffe fast vollständig zerstört. - Seit 1501 ist Düren Wallfahrtsort (Verehrung der heiligen Anna).
 
 2) Kreis im Regierungsbezirk Köln, Nordrhein-Westfalen, 942 km2, 266 500 Einwohner; liegt im Übergangsbereich von Eifel und Niederrheinischer Bucht und wird von der Rur durchflossen. Das weiche Rurwasser war Voraussetzung für die weltbekannte Papier- (Bütten-) und die Textilindustrie (Teppichwebereien); daneben sind Maschinen-, Ernährungs- und Zuckerindustrie, Fahrzeugbau, Braunkohlenabbau (Hambach) und Großforschungseinrichtung - Forschungszentrum Jülich - von Bedeutung. Neben Industrie und Bergbau (42 % der Erwerbspersonen) behauptet sich, besonders im Norden der flachen Börde, eine ertragreiche Landwirtschaft (61 % der Kreisfläche, 3,5 % der Erwerbspersonen) mit kleineren und mittleren Betrieben und Anbau von Zuckerrüben, Weizen, Mais, Gerste und Gemüse auf fruchtbaren Löss- und Lösslehmböden; am Eifelrand Braugerste- und Obstbau. Die Eifelhöhen im Südwesten sind zum Teil bewaldet, zum Teil werden sie durch Grünland und Milchwirtschaft genutzt.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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